Computersucht
Allgemeines über Computersucht
Du interessierst dich dafür, was dein Tablet, dein Computer oder dein Gaming mit dir macht? Wie viel Nutzung ist in Ordnung und ab wann wird es wirklich kritisch? Hier erfährst du wichtige Infos zum Thema Computersucht.
In diesem Abschnitt erfährst du, was man unter Computersucht & Internetsucht versteht, ab wann du dein Verhalten ändern solltest und welche Tipps du beachten kannst.
Ab wann sprechen wir von Computer/Internetsucht?
Computersucht und Internetsucht sind ungesunde Abhängigkeiten von deinem Computer.
Gaming, mit anderen Leuten zocken oder einfach am Computer arbeiten, gehört für viele zum Alltag dazu. Die sogenannte „Internetsucht“ ist ein relativ neues Phänomen. Das Risiko zur Computersucht ist dabei groß. Betroffene haben zunehmend Probleme ihre Internet-Aktivitäten zu beeinflussen, egal ob am Handy oder am Computer. Der Umgang hat einen so großen Einfluss auf das Leben, dass andere Bereiche, wie Freundschaften, Familie, Schule, Beruf, Hobbies, Hygiene, usw. darunter leiden.
Du solltest deshalb zwischen einem gesunden Konsum, mit dem du selbst und auch dein Umfeld zufrieden seid, und einem kritischen Konsum, unterschieden.
Dein Verhalten und deine Nutzung am Computer und im Netz kann zu einer Sucht mit unangenehmen Nebenwirkungen für dich werden.
Was ist ein gewöhnliches Computer/Internet-Verhalten und ab wann solltest du etwas ändern?
Du zockst gerne, arbeitest und lernst am Computer, schaffst es aber trotzdem, dich zu verabreden und raus zu gehen? Dann ist doch alles in Ordnung. Es gibt jedoch Anzeichen, ab wann du dir Gedanken machen solltest, deinen Konsum zu reduzieren.
Zeitumfang, Beginn, Ende: Du kannst deine Zeiten am Computer und deine Internetnutzung nicht mehr kontrollieren?
Umfeld: Freundschaften und andere Hobbies werden von dir vernachlässigt oder aufgegeben?
Alltag: Trotz negativer Folgen wie Konflikte mit Partner:innen, Problemen in der Schule/am Arbeitsplatz, Schlafmangel etc. hälst du an deinen übermäßigen Computerzeiten und Internetnutzung fest?
Online/Offline: Auch offline drehen sich deine Gedanken unablässig um Online-Aktivitäten?
Zeit: Du hast ein starkes Bedürfnis, immer mehr und mehr Zeit am Computer/im Internet zu verbringen?
Entzugserscheinungen: Innere Unruhe, Gereiztheit und Aggressivität bei Offline-Aktivitäten sind dir vertraut?
Flucht: Du nutzt deine Computerzeiten und deine Internetaktivität, um negativen Stimmungslagen zu entfliehen?
Ausreden & Lügen: Du belügst deine Freund:innen/Familie hinsichtlich des tatsächlichen Ausmaßes deiner gesamten User-Zeiten?
Wenn besonders viele oder sogar alle Kriterien auf dich zutreffen, solltest du dich intensiver mit dem Thema beschäftigen.
Was sind die Langzeitfolgen von Computersucht/Internetsucht?
Wenn du computersüchtig bist, solltest du das Thema unbedingt ernst nehmen. Es gibt gute Tipps für dich und auch professionelle Unterstützung!
Wenn du länger nichts machst, kann die Sucht sich auch in mentalen und körperlichen Symptomen ausdrücken. Hier haben wir für dich die häufigsten Langzeitfolgen zusammengefasst:
Abwertung des echten Lebens: Betroffene berichten, dass ihnen das digitale Leben, also Social Media und Spiele, wichtiger geworden sind als das echte Leben.
Beziehungsprobleme: Gerade wenn du viel am Computer bist, können langfristig deine Beziehungen darunter leiden.
Psychische Gesundheit: Computer-Abhängige sind für psychische Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen, Soziale Phobie und Stress eher empfindlich.
Gestörte Selbstwahrnehmung: Je länger Betroffene Computersüchtig sind, desto eher tendieren sie dazu, ein niedriges Selbstbewusstsein zu haben.
Schlafstörungen: Die vielen externen Reize und das helle Licht des Displays führen dazu, dass Computersüchtige öfters schlecht schlafen.
Wenn du also das Gefühl hast, dass du ein kritisches Computerverhalten hast, schau am besten bei unseren Tipps oder unseren Ansprechpartner:innen vorbei.
Gibt es Tipps, die ich direkt umsetzen kann?
Es gibt einige Tipps, wie du deine Computerzeiten in den Griff bekommen kannst. Am wichtigsten ist, dass du dir gegenüber ehrlich bist, was deine Nutzungszeiten und deine sozialen Kontakte angeht. Frag dich zum Beispiel: „Ist das wirklich alles noch Just For Fun?" Hilfreich sind außerdem auch folgende Tipps:
Begrenze deine maximale tägliche Screentime. Achte insbesonder bei Open-End Games ohne endgültiges Ziel darauf, wie viel Zeit du wirklich damit verbringst
Einordung von In-Game-Personalisierung: Deine Personalisierung in Games haben nichts mit deinen wirklichen persönlichen Fähigkeiten zu tun. Wertschätzung, Anerkennung und Teamverbund sind keine Merkmale deiner sozialen Zugehörigkeit, auch wenn viele Spiele das suggerieren.
Achtung vor Loot-Boxen: Diese Überraschungskisten gibt es für erfolgreiches Spiel oder gegen Geld. Nutzer werden so an suchtgefährdende Mechanismen des klassischen Glücksspiels herangeführt. In Belgien und den Niederlanden sind Loot-Boxen bereits verboten.
In-Game-Währungen: Dabei tauscht du deine Euro erst in eine virtuelle Währung um, mit der du dann wiederum In-Game Sachen kaufst. Rechne jedes mal nach, wie viel die Produkte in Euro kosten und frag dich, ob es das wert ist.
Spätes Gaming: Gerade abends und nachts ist Computernutzung problematisch. Setze dir eine Uhrzeit, ab wann du deine Screens nicht mehr nutzen willst und versuche dich auch daran zu halten.
Kann ich mir auch professionelle Hilfe zu diesem Thema suchen?
Wenn du das Gefühl hast, dass du selbst deine Handykonsum nicht mehr in den Griff bekommst, solltest du dir wahrscheinlich professionelle Hilfe holen. Dafür kommen zunächst vor allem eine Beratung in Betracht:
Lokale Beratungsstellen: Angebote, die in deiner Nähe kostenlos und einfach erreichbar sind. Du kannst diese einfach anrufen oder eine Mail schreiben!
Online-Beratungsstellen: Wenn du mit einer Expert:in schreiben willst, kannst du dir unkompliziert bei Online-Angeboten helfen lassen.
Telefon-Beratungsstellen: Es gibt viele Rufnummern, die du anrufen kannst. Dort erhältst du dann Hilfe von Expert:innen.
Für alle 3 Arten von Beratungen findest du konkrete Ansprechpartner:innen und Kontaktmöglichkeiten bei uns in der App! Du findest sie unter "Hilfsangebote -> Stufe 2: Beratungen".
Wenn deine Symptome sehr stark sein sollten, könntest du auch unter einer psychischen Krankheit leiden. Anzeichen dafür sind zum Beispiel, dass du deinen Alltag nicht mehr normal schaffst oder nicht mehr aus dem Bett kommst. Informiere dich dafür am besten hier in unserer App über die verschiedenen Krankheiten und schaue, welche Hilfsangebote dort passen können.