Obdachlos
Allgemeines über Obdachlosigkeit
Du bist einfach von zu Hause weg gelaufen oder deine Eltern haben dich rausgeworfen? Dann bist du vermutlich obdachlos und suchst einen Schlafplatz. Keine Panik!
Dieses Kapitel klärt dich darüber auf, was Obdachlosigkeit ist. Außerdem findest du bei uns konkrete Anlaufstellen, die dir gerne weiterhelfen, damit du schnell wieder ein Dach über dem Kopf hast.
Was versteht man unter Obdachlosigkeit?
Du bist obdachlos, wenn du keinen festen Wohnort mehr hast und draußen oder in Notunterkünften schläfst.
In den meisten Teilen Europas hat die Obdachlosigkeit in den letzten Jahren zugenommen. Obdachlosigkeit, auch bei Jugendlichen, bildet sich häufig in Großstädten.
Auffällig ist außerdem, dass sich das Profil der Obdachlosen verändert hat. Immer häufiger sind junge Menschen, Kinder, Migranten und benachteiligte Minderheiten von Obdachlosigkeit betroffen.
Was sind die Merkmale von Obdachlosigkeit?
Eine Entscheidung für ein Leben auf der Straße wird in den seltensten Fällen plötzlich getroffen.
Obdachlosikeit hat sehr eindeutige Merkmale:
kein fester Wohnort
kein Bett zum Schlafen
keinen Platz, wo du dich sicher hinlegen kannst
Wichtig ist:
Du hältst es aktuell nicht mehr zu Hause aus oder weißt nicht, wo du heute Nacht bleiben sollst? Dann halte dich an unsere Tipps.
Wie wird man odachlos?
Obdachlosigkeit kann verschiedene Ursachen haben. Manchmal wird sich bewusst dafür entschieden, weil man es zu Hause oder woanders einfach nicht mehr aushält. Manchmal wird man auch einfach mit der Situation konfrontiert.
Die häufigsten Ursachen für Obdachlosigkeit im Jugendalter sind:
1. Familiäre Gründe
Suchtproblematik, wie beispielsweise Alkoholismus bei den Eltern
mangelndes Aufsichtspflichtverständnis der Eltern
Gewalterfahrungen und/oder Verwahrlosungstendenzen in der eigenen Familie
2. Probleme mit dem Jobcenter/Jugendamt
auslaufenden Hilfen oder Sanktionierungen durchs Jobcenter
3. Veränderungen der persönlichen Situation oder mit dem direkten Umfeld
Armut, Arbeitslosigkeit, Überschuldung, niedrige Bildungsabschlüsse der Eltern
Suche nach mehr Freiraum oder schulische Probleme
zunehmender Kontakt mit der Szene, die deutlich attraktiver erscheint als Schule oder Familie
All das kann dazu führen, dass du...
immer weniger zu Hause bist
Angst vor Sanktionen hast
nicht mehr aufzufinden bist, weil keiner mehr weiß, wo du bist
obdachlos wirst
Was kann ich tun, wenn ich selbst betroffen bin?
Obdachlose werden in unserer Gesellschaft leider häufig ausgegrenzt und leben sehr isoliert. Wir hoffen du bist nicht in dieser Situation und kommst niemals in diese. Falls doch, sind hier einige Tipps, um dir selbst in solch einer Situation zu helfen:
Frage Freunde oder Verwandte:
Es kann sehr unangenehm sein, seine Freunde oder Verwandten nach einem Schlafplatz zu fragen, aber das ist egal. Du steckst in einer sehr schwierigen Situation. Sie werden es verstehen und dir helfen. Dort kannst du sicherlich für eine gewisse Zeit unterkommen.Notschlafstelle:
In unserer App findest du Ansprechpartner:innen, die dir dabei helfen, einen freien Platz in einer nahegelegenen Notschlafstelle zu bekommen. Du kannst selbst entscheiden, was deine Eltern erfahren und was nicht.
Gibt es professionelle Hilfe für mich?
Es gibt verschiedene Optionen für dich. Wir haben hier und auch im Bereich "Hilfsangebote" alles für dich zusammengefasst. Zum einen findest du dort den "Hilfekompass", der dir sagt, in welcher Situation welche Hilfe sinnvoll ist. Du findest aber auch ganz konkrete Anlaufstellen zum Thema Obdachlosigkeit, die du direkt über die App kontaktieren kannst!
Grundsätzlich gibt es für dich folgende Möglichkeiten
Stufe 1: Sprich mit Freunden oder Verwandten über deine Situation. Wenn du dich ihnen gut anvertrauen kannst, erzähle ihnen, das du derzeit einen Schlafplatz suchst und frag ob die dich für den Übergang aufnehmen können.
Stufe 2: Suche ein Beratungsangebote auf. Für Minderjährige und junge Erwachsene gibt es sogenannte "Notschlafstellen". Du kannst dich dort selber melden. Die Kontaktinformationen findest du unter Hilfsangebote in dieser App. Neben Beratungen in deiner Nähe gibt es auch Online- und Telefonangebote, mit denen du schreiben kannst.
Stufe 3: Suche ein:e Ärzt:in oder Psychotherapeut:innen auf, wenn du seit längerer Zeit Schwierigkeiten im Alltag hast. Therapeut:innen unterliegen der Schweigepflicht und sind ausschließlich für dich da.
In akuten Notsituationen rufst du den Rettungsdienst 112 oder auch die Polizei 110.
Wichtig ist nur, dass du dich traust über deine Situation zu sprechen. Nur so kannst du Hilfe und die notwendige Unterstützung bekommen.
Brauchst du Hilfe zum Thema Obdachlos?
Wir helfen dir, schnell die richtige Hilfe zu deinem Thema zu finden. Benutze dazu unseren Hilfe-Finder.